Zinken
Zinken sind eine besonders bedeutungsvolle und traditionelle Art des Graffitis. Wir erklären Ihnen, was dahintersteckt.
Zinken
Zinken sind eine besonders bedeutungsvolle und traditionelle Art des Graffitis. Wir erklären Ihnen, was dahintersteckt.
Das Zinken ist einer der ältesten Graffitiarten. Es handelt sich hierbei um geheime Zeichen, die den Eingeweihten eine Botschaft übermitteln sollten. Sie wurden früher vom „fahrenden Volk“, wie zum Beispiel Gaunern, Landstreichern, Bettlern und anderen nicht sesshafte Personen benutzt.
Schon im Mittelalter gab es Zinken, die oft von Landstreichern an öffentlichen Plätzen angebracht wurden. Es waren geheime Zeichen, die den Eingeweihten Informationen oder Hinweise über die Verhältnisse im Ort, geplante Vorhaben oder Veranstaltungen gaben. Die Stadtbewohner betrachteten die Nicht-Sesshaften mit großem Misstrauen und so haben diese, um sich untereinander zu verständigen, Zinken als Geheimsprache entwickelt.
Damit viele Eingeweihte die Zeichen sehen konnten, wurden sie an stark frequentierten Orten, wie zum Beispiel Toiletten, Wirtshäusern und Kirchen angemalt. Je nachdem welchem Zweck sie erfüllen sollten, gab es Mitteilungs-, Erkennungs- und Wegweiserzinken. Letztere waren meistens ein Pfeil mit Datum in einen Baum geritzt. Mitteilungszinken gaben unter anderem Auskunft darüber, wo Schlafplätze oder Speisesäle zu finden waren. Spätere Erkennungszinken informierten über Familien und einzelne Personen.
Auch in der heutigen Zeit werden noch Zinken verwendet. Erkennungszinken werden heute von Gangs verwendet, um ihr Revier zu markieren. Sie werden nicht wie früher mit Kohle oder Kreide gemalt sondern gesprayt. Auch an Hauswänden werden sie, ähnlich wie ein Wappen, aufgebracht und geben Auskunft über die dort wohnende Familie. Eine moderne Art des Zinkens ist das WarChalking. Auf diese Weise werden Plätze gekennzeichnet, die über freies WLAN verfügen.