Graffiti und Atemschutz – FFP2 ist nicht genug
Graffiti Lacke enthalten eine Vielzahl von chemischen Verbindungen, die schädlich sein können, wenn sie eingeatmet werden. Während eine kurze Belastung im Allgemeinen nicht direkt gefährlich ist, sind Graffiti-Künstler teilweise den ganzen Tag über chemischen Verbindungen ausgesetzt. Diese potenzielle Gefährdung ist der Grund, warum ein geeigneter Atemschutz für die Sicherheit und das Wohlergehen während der gesamten künstlerischen Karriere entscheidend ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich Graffiti-Künstler vor Lackdämpfen schützen können. Wir von GRAFFITIARTIST als größte Plattform für legale Graffitikunst in Europa nehmen das Thema Atemschutz sehr ernst.
Welche Filter gibt es?
Wenn bei der Erstellung des Graffitis eine Spraydose eingesetzt wird, ist es notwendig, sich entsprechend zu schützen. Durch Druckluft (Gase) wird Graffitilack zerstäubt und die geschickten Hände des Graffiti-Künstlers zaubern ein Gemälde auf Leinwand, Mauer oder Fahrzeug.
Es wird in 2 Filterklassen unterschieden:
- Filter der Klasse A stehen für organische Gase und Dämpfe wie Lösemittel.
- Filter der Klasse P stehen für Partikel wie Staub.
Außerdem gibt es zu jeder Klasse noch eine Unterteilung von 1 bis 3. Je höher die Belastung, desto größer die Filterstufe.
Atemschutz als Teil der persönlichen Schutzausrüstung
Lackdämpfe können nicht nur durch Einatmen, sondern ebenfalls über die Haut oder die Augen aufgenommen werden. Deshalb sollte sich jeder Graffiti-Künstler eine persönliche Schutzausrüstung (PSA) zulegen.
Dazu gehören:
- Atemschutzmaske
- Handschuhe
- Schutzbrille
Hier können Graffitiartists von den Erfahrungen aus dem Handwerk profitieren. Als guter Atemschutz hat sich eine Halbmaskenkombination aus den Filtern A2P3 mit auswechselbaren Filterpatronen erwiesen. Dieser Schutz wird im Lackierhandwerk schon seit Jahren verwendet.
Gibt es Unterschiede bei den Atemschutzmasken?
Bild von Danielle Tunstall auf Pixabay
Es gibt verschiedene Hersteller und Varianten von Atemschutzmasken. Die Industrie ist hier schon einen Schritt weiter und verwendet Masken und Helme mit Frischluftzufuhr. Aus Gründen der Mobilität und Beweglichkeit ist dieser Atemschutz für Graffiti-Künstler eher ungeeignet.
Optimale Varianten für Graffiti-Künstler
- Vollmaske – Ein Atemschutz mit integriertem Kunststoffvisier.
- Vorteil: Augen sind geschützt.
- Nachteil: Farbnebel setzt sich auf dem Visier ab und die Sicht wird schlechter.
- Halbmaske – Dieser Atemschutz bedeckt nur Mund und Nase.
- Vorteil: Farbnebel kann sich nicht auf dem Visier absetzen.
- Nachteil: Augen sind ungeschützt.
Um bestmöglichen Schutz zu gewährleisten, sollten die Filterpatronen nach Angaben des Herstellers in regelmäßigen Abständen ausgewechselt werden.
Tragezeiten und Erholungsdauer
Aus Gründen der Sicherheit sollte eine Atemschutzmaske nicht zu lang am Stück getragen werden. Auch hier können Graffiti-Künstler einen Nutze
n aus den Erfahrungen des Handwerks ziehen. Hier werden die Zeiten angegeben, wie lange man eine Maske maximal am Stück tragen sollte. Ebenso werden die Dauer der Pausen dazwischen angegeben.
Atemschutzmaske | Maximale Tragedauer | Dauer der Pause |
Vollmaske A2P3 | 105 Minuten | 30 Minuten |
Halbmaske A2P3 | 120 Minuten | 30 Minuten |
Foto von Liv Hema auf Unsplash
Unterschied FFP2 und A2P3 Masken
Eine FFP2-Maske bietet keinen ausreichenden Schutz gegen Farbnebel und Lackdämpfe, da diese Maske eher geeignet ist, um Staub sowie ungiftigen Feinstaub fernzuhalten.
FFP2 | A2P3 |
Anwendung | Anwendung |
Viren, Enzyme | Viren, Enzyme |
krebserregende Stoffe | krebserregende Stoffe |
Mikroorganismen (Bakterien/Pilze) | Mikroorganismen (Bakterien/Pilze) |
Ungiftige Feinstäube | Ungiftige Feinstäube |
Organische Lösemittel | |
Lackdämpfe |
GRAFFITIARTIST engagiert sich stark für den Gesundheitsschutz junger Künstler und möchte über die Gefahren sowie Möglichkeiten in diesem wunderbar kreativen Beruf aufklären.